Ill
Niño: Confession
Unser Debut-Album war das Fundament, die zweite Scheibe ist das Haus,
das wir darauf bauen!" So umschreibt Ill Niño-Gründer
und Co-Producer Dave Chavarri seine Vorstellungen von "Confession",
dem neuesten Tonträger-Lebenszeichen des südamerikanischen Sextetts.
Es soll also schon etwas Solides, von bleibendem Wert sein.
Nach ihren vielerorts bestaunten Auftakt im Jahre 2001 ("Revolution
Revolucion"), tauchten die Niños nicht nur auf den ganz großen
Bühnen dieser Welt auf, sondern auch auf diversen Soundtracks und
zwar derart nachhaltig, dass einer dieser Songs, "How Can I Live",
gleich zu Single-Ehren kam.
Und dieser Vorbote enthält keine leeren Versprechungen, sondern annonciert
"Confession" als durchaus gelungenen Versuch, der ziemlich durchgekauten
Nu-Metal-Blase noch etwas Gutes abzuringen.
Ill Niño bedienen sich zwar reichlich an den üblichen Stilmitteln,
die da Dynamik-Wechsel und Rhythmus-Betonung heißen, -fügen
den ultraharten Strophen aber letzten Endes sehr umgängliche Refrains
an. Hierunter mischen die Südamerikaner mit einer klugen Zurückhaltung
einige akustische Happen aus der Folklore-Abteilung ("Numb")
und lassen die ganze Brause dann so richtig schon sprudeln. Jeder kommt
dabei auf seine Kosten, und auch die Anschaffung der neuen Bassröhre
für's Auto erweist sich als wahrer Volltreffer auch wenn Freundin
Tina ziemlich genervt am Lautstärke-Regler fingert, ob der Riff-Trümmer,
die ihr regelmäßig um die hübschen Ohren fliegen. ROCK
hört eben doch nicht bei Bon Jovi auf..!